Basaltsäulen
Eigentlich sollte vor fünf Tagen meine letzte Wanderung für 2019 sein, allerdings kommt es ja bekanntlich meistens nicht so wie man denkt.
How curiosity turned into an addiction of exploration
Wandern in Tschechien.
Eigentlich sollte vor fünf Tagen meine letzte Wanderung für 2019 sein, allerdings kommt es ja bekanntlich meistens nicht so wie man denkt.
Mit viel Vorfreude ging es in Richtung des Lausitzer Gebirges, mit der Hoffnung darauf, Schnee zu finden. Eigentlich war auch alles perfekt. Das Wetter nicht zu kalt, Schnee und super motiviert.
Was man einmal machen kann, kann man auch noch ein zweites Mal machen. Gesagt, getan. Diesmal mit wesentlich mehr Höhenmeter als beim ersten Mal, dachte ich schon auf der Anfahrt, dass das heute nichts wird. Intuitiv hat alles dagegen gesprochen, dennoch wollte ich es versuchen. Diesmal mit leichten Trekking Schuhen und einem leichteren Rucksack, was kann da noch schief gehen? Leider so einiges. Das Wetter hat keine Aussicht zugelassen, die man hätte genießen können, weshalb ich mir das hoch klettern zu den Aussichtstürmen auch gleich erspart habe, der Rucksack war die falsche Wahl, da ich das Gewicht mehrheitlich auf den Schultern tragen musste und wenn man im Laub ausrutscht und mit dem Allerwertesten einen Stein trifft, hinterlässt das so seine Spuren. Aber dafür keine neuen Blasen, kein Muskelkater und mit 51,9 km meine bis dahin weiteste Strecke, die ich gewandert bin.
Nur weil auf der Karte keine Stufen eingezeichnet sind, heißt es nicht, dass da keine sind. Und so mussten wir viele Stufen, Treppen und Leitern hoch um die schönsten Aussichten genießen zu können.
Zum zweiten Mal nun zu Fuß über die Grenze zwischen Deutschland und Tschechien durchwandert. Der Blick die Klippe runter hat sich auch sehr gelohnt. Zum ersten Mal habe ich gesehen, wie ein Gruppe Rehe vorbei rannte.
Irgendwann kam diese verrückte Idee, einfach mal ein paar Tage am Stück durch zulaufen. Jeden Tag ein Stück, jeden Tag etwas weiter. Also habe ich mir eine Route rausgesucht: 8 Tage, jeden Tag zwischen 10 und 20 km. Also: Einmal Aue – Karlsbad, bitte. Über das Erzgebirge, durch Wälder, vorbei an Seen und sogar durch ein Industriegebiet (buää), Bis hinunter nach Karlsbad.
Mit bereits am Vortag zwei besichtigten Ruinen, ging es am Sonntag genau so weiter. Man kann schließlich nicht zu viele Ruinen sehen, höchstens zu wenig Zeit haben. Da die Beine noch etwas müde waren, habe ich die Strecke zwischen den beiden Ruinen mit dem Auto zurück gelegt. Manchmal muss man sich auch etwas Einsichtig zeigen und dem Körper etwas Pause gönnen.
Mit einer Begeisterung für Ruinen bin ich nach Perštejn aufgebrochen, um dem Rufen diese Ruine und auch dem, der Ruine Šumburk zu folgen. Durch meine fantastische Orientierung endete es mit einer Kletterpartie, aber ein Besuch der Ruine Šumburk ist jede Strapaze wert. Mit meterhohen Mauern, die vereinzelt noch da stehen, und einer wunderbaren Aussicht, der ideale Ort um zu verweilen.
Ist die Familie zu Besuch, möchten sie auch beschäftigt werden. Also habe ich beschlossen, einen Tag mit ihnen den Hohen Schneeberg zu bewandern. Auch wenn die Motivationen des einen oder andern erst nicht so groß war (was mehr an der einstündigen Anfahrt als am Wandern selbst lag), war die Begeisterung beim Ausblick ins böhmische Mittelgebirge um so größer.
Mit 20 km vom Vortag in den Beinen, gleich noch einmal 30 km zurückgelegt. Endlich auch diese Grenze geschafft. Das dazu noch in einem Märchenwald, wo man die Feen tanzen sehen kann, der sein Name, das Böhmische Paradies, definitiv verdient hat. Ein Wald wie aus einem Märchenbuch mit Schlösser und Ruinen geschmückt.