Von Verletzungspause,…

…Quarantäne Training und nochmals bei Null anfangen

Nach dem Megamarsch Dresden war klar: Erst einmal Pause. Die Verletzungen am Fuß mussten unbedingt ausheilen. Ziel war es bis Ostern zu pausieren, da wir eine kleine Wanderreise geplant hatten. Doch wie es so schön heißt: 1. Kommt es anders und 2. als man denkt.

Durch die Pandemie wurden diese Pläne gleich mal gestrichen. Erst dachte ich ja noch, dass das gut mit der Verletzungspause zusammen passt, tat es aber gar nicht. Dadurch, dass ich ins Home-Office gewechselt habe, fällt es mir umso schwerer nicht wandern zu gehen, 24h zu Hause zu bleiben ist einfach unmöglich.

Ich hatte angefangen kleine Touren im Ort bis 10 km zum nahegelegenen Teich zu unternehmen. Schneller gehen trainieren klang erstmal auch nach einem Plan, aber die Füße verweigerten. Miss Princess und Miss Dramaqueen sagten nein.

Miss Princess (links) und Miss Dramaqueen sagen nein, auch, wenn jeder bekommt, was er sich so wünscht.

Die Verletzungen waren noch nicht genug geheilt, also blieb es beim gemütlich schlendern. So schön es auch war. Mit fit halten hatte dies nicht viel zu tun. Dafür hatte ich mal wieder die Gelegenheit mich mit der großen Kamera bewaffnet auf die Lauer zu legen, um ein paar Tiere zu finden.

Jedoch ist jedes Mal dieselbe Strecke zu gehen, auch irgendwann langweilig. Also was tun? Irgendwie kam ich auf die Idee mich mit Workouts zu Hause etwas fit zu halten und ich sage es mal so: 50 km wandern wären mir doch lieber gewesen als 15 min Step Workout. Obwohl es auch schön ist einmal ein paar andere Muskeln zu spüren, aber es ist nicht dasselbe. Dazu kam Aufbautraining für die Arme und Schultern, welches mir auch den Rücken zum Tragen stärken soll. Ich habe viele Programme durchprobiert, es soll ja fordernd sein, aber es soll auch noch Spaß machen, viele taten es leider nicht so sehr wie gehofft.

Bis ich nach fünf Wochen etwas gefunden habe, wofür ich mich, zu meiner eigenen Überraschung, sehr begeistern konnte: Les Mills Barre. Ein Ballett basiertes Tanz-Workout. Wer mich kennt, weiß das Ballett nicht gerade zu meinen Hobbys gehört, trotzdem oder genau deswegen kann ich mich sehr dafür begeistern. Es ist gegenüber anderen Workout-Arten eher ruhig, aber keinesfalls easy. Selbst beim Wandern im Hochsommer habe ich nie so geschwitzt wie in diesen 50 min! Es wird aber auf jeden Fall das Workout sein, das bleiben darf.

Ich habe zum Beispiel auch Yoga versucht. ABER, und jetzt kommt’s, mit dem Beweglichkeitslevel eines Baumes ist es nicht nur sehr schwer, sondern hat mir auch nicht wirklich Spaß gemacht. Mal schauen, welche Wege ich noch so finde, um an der Beweglichkeit zu arbeiten, damit es auch etwas einfach wird die Beine bei so manchen Stiegen ordentlich hoch zu bekommen, aber aufgeben ist an der Stelle noch nicht! Aufgeben ist nie eine Option!

Nach 8 Wochen qualvoller Pause und viel Langeweile war es dann wieder so weit. Beginnend mit einer gemütlichen Tour ohne viel Höhenmeter ging es am 1. Mai durch den Tharandter Wald. Und schon gleich da habe ich gemerkt: Ich muss fast noch einmal von vorne beginnen. 9 Monate Training um so weit gehen zu können und fast alles nach nur 2 Monaten wieder weg. Es ist sehr deprimierend, lässt aber hoffen, dass es diesmal etwas schneller geht, um auf denselben Level zurückzukommen und das geht nur, indem man genauso fleißig wieder weiter trainiert.

Also ging es am 3. Mai gleich noch einmal los, diesmal in die sächsische Schweiz. Es tat richtig gut, endlich wieder raus und zum richtigen Wandern zu kommen. Es fühlte sich an, als würde sich der ganze Stress der letzten Wochen einfach in Luft auflösen. Ich fühlte mich frei, einfach glücklich und zufrieden. Mit nur knapp 14 km in 4h eine kurze Strecke in langer Zeit, aber man soll ja nicht gleich wieder übertreiben. Unabhängig davon kann, wie man sieht, auch eine kurze Strecke sehr schön sein!

Dazu kommt, dass die Heilung auch zu dem Tag noch nicht ganz abgeschlossen war. Teile, wie zum Beispiel ein Zehennagel, fehlen immer noch, Blasen sind geheilt, aber dafür auch neue dazu gekommen. Aber es ist zumindest so weit geheilt, dass ich es mit der richtigen Vorsorge langsam wieder wagen kann. Mal schauen, wann ich wieder auf dem Level 50 km zurück sein werde und wie nahe ich dieses Jahr an mein Ziel der 100 km kommen werde. Es bleibt spannend…

01. Mai 2020

Gesamtstrecke: 19526 m
Maximale Höhe: 430 m
Gesamtzeit: 04:18:00

03. Mai 2020

Gesamtstrecke: 16688 m
Maximale Höhe: 434 m
Gesamtzeit: 04:11:09

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