Was beim Wandern alles weh tun kann
Es ist immer wieder schön, die unglaublichen Bilder fantastischer Orte mit andern zu teilen. Aber es gibt auch beim Wandern nicht nur die schönen Seiten. Man hat auch mit Schmerzen klar zu kommen. Womöglich mit vielen Schmerzen. An den Füßen, den Beinen, der Rücken und auch am Allerwertesten, wenn es ganz dumm läuft.
Blasen
Wer kennt das nicht, man ist ein Stück gewandert, auf einmal spürt man ein leichtes brennen am Fuß. Bei einem Blick darauf stellt man fest, dass sich eine Blase gebildet hat. Blasenpflaster können dabei sehr hilfreich sein, nicht nur, damit es nicht schlimmer wird, sondern auch um den Druck und damit den Schmerz zu nehmen. Außerdem sorgen sie dafür dass die Flüssigkeit aus der Blase gezogen wird ohne diese öffnen zu müssen. Blasen sollten niemals geöffnet werden, da dadurch Dreck rein gelangen kann und eine Entzündung hervorrufen kann.
Muskelkater
Muskelkater tritt immer dann auf, wenn wir Muskeln mehr beanspruchen, als sie es sich gewohnt sind. Das Gute daran? Man kann sich sehr schnell daran gewöhnen. Während ich nach meiner ersten Wanderung schon bei 9 km unheimlichen Muskelkater hatte, konnte ich nach dem 50/12, nur 5 Monate später, feststellen, dass man sich an die Belastung gewöhnen kann und hatte am Tag danach auch keinen Muskelkater mehr. Nur nicht entmutigen lassen!
Hämatome
Frauen verbringen 8% ihres Lebens damit, herauszufinden, woher ihre blauen Flecken kommen.
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Einen Blick nach unten und man stellt fest, der halbe Oberschenkel ist blau. Am Arm findet man auch noch einen blauen Fleck und manchmal sind sie nicht einfach nur blau, sondern lila, gelb und schwarz noch dazu. Woher die alle kommen? Keine Ahnung! Zumindest meistens. Wenn man einen Hang runter möchte, im nassen Laub ausrutscht und mit dem Allerwertesten genau einen Stein trifft, wird er nicht nur tief schwarz, man weiß wenigstens auch mal woher er kommt.
Rückenschmerzen
Einfach mal schnell irgendein Rucksack packen und einfach alles rein stopfen, was man brauchen könnte, kann sehr schnell nach hinten losgehen. Gerade wenn man schon einen empfindlichen Rücken hat. Inzwischen plane ich ganz genau, was ich einpacke. Alleine mit dem Rucksack, Wasser und Verpflegung sind es schnell mal 5kg, die man da mit sich trägt (da ich sehr viel trinke, ist auch immer etwas mehr Wasser mit dabei, aber es bleibt einfach dabei: 1l = 1kg). Ein guter und bequemer Rucksack ist sehr wichtig, ebenso profitiere ich davon, durch den breiten Hüftgurt, das Gewicht mehr auf der Hüfte als auf den Schultern tragen zu können.
Leistenschmerzen
Nach den ersten paar Wanderungen fing auf einmal die linke Leiste an zu Schmerzen. Gerade beim Berg hoch gehen, spürte ich einen drückenden Schmerz in der Leiste, mit jedem einzelnen Schritt. Nachdem ich das erste Mal 30 km geschafft habe, waren diese weg, um auf der rechten Seite aufzutauchen. Diese blieben auch mit jeder Wanderung und begannen meist nach den ersten 3 km. Da ich angenommen habe, dass es einfach am fehlenden Training liegt, habe ich auch mit Dehnungsübungen angefangen. Es wurde langsam besser.
Bei meinem ersten 50/12, den ich bewusst auf flachem Gelände geplant habe, weil ich diese Schmerzen vermeiden wollte, ging es ebenfalls nach 3 km los. Wenn man noch 47 km vor sich hat, alles andere als angenehmen. Nach 37 km waren diese Schmerzen auf einmal weg (reicht ja auch, wenn alles andere weh tut) und sind auch nie mehr aufgetaucht. Ob es richtig ist, solche Schmerzen einfach zu ignorieren, mag ich stark bezweifeln und möchte ich an dieser Stelle auch nicht empfehlen. Nur weil es einmal gut geht, muss es nicht immer gut gehen.
Blaue Zehennägel
Der Schuh ist etwas zu klein, der Nagel etwas zu lang und es geht Berg ab. Die ideale Kombination, sich einen blauen Zehennagel zu holen. Abgesehen davon, dass es sehr schmerzhaft sein kann, ist es gut möglich, dass der Nagel nach einer Weile auch raus fällt. Um dies zu vermeiden ist es ratsam, die Nägel so kurz wie nur möglich zu halten. Ebenfalls zwischendurch beim Wandern sollten die Schuhe neu und etwas besser gebunden werden, damit der Fuß richtig sitzt und erst gar nicht bis nach vorne rutschen kann.
Leider sind mir in der Hinsicht einige Fehler unterlaufen und nach sechs Monaten ist die Hälfte der Nägel blau, aber wenigstens passt es farblich zu den Hämatomen.